Der Rat der Stadt und die Bezirksvertretung Süd haben für die Offenlegung gestimmt. Jetzt können alle Bürgerinnen und Bürger Einsicht in die Pläne und Gutachten nehmen, Anregungen und Bedenken formulieren, welche von der Verwaltung abgewogen werden. Erst danach wird der Rat der Stadt endgültig entscheiden.
Der Vorstand bedauert, dass durch die derzeitige pandemische Lage keine Bürgerversammlung stattfinden kann, in welcher die Gutachten erläutert und diskutiert werden können.
Der Ortsverein der SPD Großenbaum/Rahm hat dieses Projekt von Anfang an offen begleitet und begrüßt, dass die zehn Änderungswünsche die gemeinsam auf einer Bürgerversammlung diskutiert wurden nun auch so in den Plänen von der Verwaltung übernommen worden sind. Denn schon auf dieser Versammlung war deutlich, dass es nicht nur kategorische Gegner gibt, sondern auch viele Bürger die offen, kritisch und konstruktiv in den Dialog gingen.
Die erste Priorität des Ortsvereins war ein Nahversorger im Stadtteil zu erhalten. So war auch der erste Schritt vor einigen Jahren, dass der Ortsvereinsvorstand verschiedene Alternativflächen von der Verwaltung hat prüfen lassen. Ein Interessent für die Weiterführung des bestehenden Nahversorgers konnte bisher nicht benannt werden, trotz anderer Verlautbarungen der Bürgerinitiative.
Auch nach Rücksprache mit dem Eigentümer, hat der derzeitige Nahversorger am jetzigen Standort definitiv keine Zukunft.
Ebenfalls gab es mehrere, intensive Gespräche mit der Bürgerinitiative „Naturerhalt Rahmerbuschfeld“ und einzelnen Vertretern aus dem Stadtteil. Auch im Kommunalwahlkampf war es ein wichtiges Thema einer Bürgerbefragung des Ortsvereines. Dem Großteil der Befragten war der Erhalt eines Nahversorgers im Stadtteil wichtig.
Ein entsprechender Neubau geht, entsprechend planungsrechtlicher Vorgaben nur in Kombination mit einer Wohnbebauung, da der Standort für den Nahversorger im Stadtteil integriert sein muss. Dieser Vorschlag war für viele Rahmer Bürger auch tragbar gewesen, mit einigen Änderungswünschen, welche nun auch umgesetzt wurden.
Der Dialog war wichtig, was wird benötigt, was wird gewollt und akzeptiert.
Eine weitere Forderung war, dass es eine gemischte Bebauung gibt und auch attraktive, barrierefreie Wohnungen, in welche der SPD Ortsverein vorzugsweise ein Angebot für „Ältere Rahmer“ Bürger sieht, die hier innerhalb des Ortsteils umsiedeln können, wenn dann das zu groß gewordene Haus im Alter aufgegeben werden muss.
Die geplanten Wohneinheiten wurden auf anregen der Bürger und des Ortsvereins deutlich verringert. Geplant sind jetzt 54 Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften, sowie 29 Wohneinheiten in zwei Mehrfamilienhäusern. Die Mehrfamilienhäuser erhalten Tiefgaragen um den Parkdruck von den Straßen zu nehmen. Dächer sollen begrünt, Ausgleichflächen geschaffen und bestehende Baumbestände erhalten werden. Von den insgesamt 10 Hektar Weide- und Ackerfläche werden ca. 4 Hektar für die Bebauung beansprucht.
Neben dem Supermarkt, ist auch ein Bäcker mit Sitzmöglichkeiten geplant. So dass hier auch ein Treffpunkt für alle Rahmer entsteht.
Den Mitgliedern des Ortsvereins ist bewusst, dass eine neue Wohnbebauung immer Befürworter und auch Gegner hat, daher war es umso wichtiger alle miteinzubeziehen. So ist nun ein Kompromiss entstanden, welcher die Interessen der Rahmer Bürger, den Umweltschutz und die Duisburger Stadtentwicklung berücksichtigt. Mit begrünten Dächern, Nistplätzen und im Norden der Fläche der Nahversorger mit einen „Grünpuffer“ zur bisherigen Wohnbebauung.
Der Ortsverein fordert nun, dass das Rahmerbuschfeld an die Infrastruktur angebunden wird, eine Anbindung an den Nahverkehrsplan, sowie gute und sichere Fuß- und Radwege. Ein Wunsch aus der Bürgerschaft ist eine Packstation, die hier auch einen Platz finden könnte.
Festzuhalten bleibt, dass Stadtplanung Fingerspitzengefühl benötigt und viel Zündstoff bietet, da es viele verschiedene Interessenvertreter gibt. Die SPD möchte alle Interessen vertreten sehen, Naturschützer, die Menschen die für sich und ihre Familien ein neues Zuhause suchen, sowie eine gute Grundversorgung. Der Ortsteil Rahm ist in den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen und hat vielen Bürgern ein lebenswertes Wohnumfeld ermöglicht. Neubürger wie zum Beispiel aus Rahm West oder der relativ neuen Bebauung auf der Straße „Am Rahmerbuschfeld“ , unmittelbar angrenzend an dem geplanten Neubaugebiet, haben den Ortsteil, Vereine und Verbände bereichert und verstärkt. Der SPD Ortsverein wünscht sich, dass auch die neue Bebauung am Rahmerbuschfeld, mit einem Nahversorger den Stadtteil Rahm stärkt. Unter Berücksichtigung des Naturschutzes und der Infrastruktur kann hier eine neue Heimat für Bürger entstehen, welche sich ebenso für Rahm einsetzen und den Stadtteil bereichern.