Am 06.11.2019 fand zu den städtischen Planungen im Rahmerbuschfeld eine Bürgerversammlung unseres Ortsvereins statt. Rund 150 Bürger zeigten großes Interesse an den Planungen der Stadt Duisburg auf der Fläche des Rahmerbuschfeld einen Lebensmitteleinzelmarkt mit zusätzlicher Wohnbebauung zu platzieren. Die Planungen der Stadt sind bereits seit der Aufstellung des Flächennutzungsplans 2027 immer wieder Anlass von kontroversen Diskussionen unter den Rahmer Bürgern. Seit Sommer des Jahres hat sich zudem eine Bürgerinitiative gegründet, die sich um den Erhalt des Landschaftsschutzgebietes einsetzt.
Die Voraussetzung für eine mögliche turbulente Veranstaltung war also gegeben. In der Veranstaltung selbst wurde aber höchst sachlich und diszipliniert über dieses kontroverse Thema diskutiert. Das lag nicht zuletzt an der Zusammensetzung des Podiums, das die Möglichkeit bot, das Thema aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu erläutern.
Dieter Düster, Architekt und Mitglied des Ortsvereinsvorstandes zeigte die Aktivitäten der SPD auf sich um Alternativstandorte zu bemühen. Sei es das Gelände hinter der Rahmer Kirche oder Gebiete im Bereich Rahm West, sämtliche konnten die strengen Bedingungen an ein solches Planungsgebiet nicht erfüllen. Insgesamt wurden sechs Flächen vorab geprüft, die die Stadt als nicht geeignet ablehnen musste. Lediglich das Rahmerbuschfeld konnte als geeignet- vorbehaltlich der positiven Expertise bei den einzuholenden Gutachten insbesondere zur Umwelt und zum Verkehr- bezeichnet werden. Hierzu hat der Ortsverein Kriterien für die Bebauung erarbeitet und den zuständigen Stellen zur Verfügung gestellt.
Rahmerbuschfeld – Kriterien B-Plan
Planungsdezernent Martin Linne verwies in seinem Statement darauf, dass die Fläche des Rahmerbuschfeldes seit Jahren als Vorhaltfläche für Wohnbebauung festgelegt sei. Die Bevölkerungsentwicklung in Duisburg macht es dringend notwendig Wohnbauflächen vorzuhalten. Er widersprach energisch der Auffassung von Thomas Anthonj von der Bürgerinitiative, mit der Bebauung wäre Rahm ringsherum zugebaut und damit als Naherholungsgebiet entwertet. Die Bebauung würde nach Ansicht von Anthonj einen irreversiblen Eingriff in die Natur verursachen und Flora und Fauna zerstören.
Auch das sich veränderte Kaufverhalten der Bevölkerung mache eine neue Nahversorgung notwendig, so Linne. Hier setzten auch die Podiumsteilnehmer Müller (Immobilieneigentümer) und Tonscheidt (Betreiber) an und bemerkten, dass der alte Edekamarkt in Rahm keinerlei Überlebenschance mehr hat. Die Schließung Ende 2020 sei aus ökonomischen und Logistikgründen definitiv.
Dieter Düster stellte zum Abschluss der Ausführungen der Podiumsteilnehmer eine alternative Ideenskizze des Ortsvereins zur Bebauung am Rahmerbuschfeld vor. Sie sah im Gegensatz zu den städtischen Planungen eine wesentlich lockerere und nicht so verdichtete Wohnbebauung, auch mit Geschosswohnungsbau bspw. für ältere Menschen und Alleinerziehende, vor.
Rahmerbuschfeld – Luftbild neue Planung
Dieser Vorschlag erhielt große öffentliche Aufmerksamkeit.
Die sehr sachlich geführte Diskussion, zeigte bei den Anwesenden nach wie vor die unterschiedlichen Sichtweisen der Rahmer Bürger. Einig war man sich, dass die vorhandenen Informationslücken in der Versammlung geschlossen werden konnten. Deshalb war der Moderator der Veranstaltung, Vorstandsmitglied des SPD Unterbezirks Duisburg Dr. Gerhard Jahn, sehr zufrieden mit deren Verlauf. „Die Rahmer wissen jetzt endlich gesichert wie es mit der Entwicklung ihres Lebensmittelversorgers aussieht“, so der Moderator zu Schluss der Veranstaltung.
gj